Bei der Bezeichnung Varl handelt es sich um eine Kurzfassung von ›Varloh‹, wobei es sich bei der ersten Silbe ›Var‹ um die Beschreibung von Grenze, Furt oder Grenzland handelt. Die zweite Silbe ›loh‹ bedeutet soviel wie Busch, leichter Eichenbestand. Man könnte Varl also auf hochdeutsch auch mit ›Grenzwald‹ übersetzen. Tatsächlich ist die Ortschaft Varl mit seiner weiten Ausdehnung auch stets Grenzgebiet gewesen. Vermutlich ist hier schon in alt-germanischer Zeit eine Stammesgrenze und zur Zeit Karls des Großen die Grenze des Bistums Minden gegen die Freigrafschaft Stemwede verlaufen. Auch in Varl hat es lange vor 1270 Ansiedlungen von Menschen gegeben.
Ein Zeitzeuge dafür war das Steingrab auf dem Steinkämper Feld. Leider wurde dieses Hünengrab gesprengt. Ein anderes Hünengrab lag im Grenzbereich von Varl und Kleinendorf aus heutiger Sicht zwischen der ›Hohensteiner Mühle‹ und dem griechischen Restaurant, nördlich der Varler Straße. Die ›Hohen Steine‹ waren mannshohe aufeinander getürmte Findlinge. Aber auch in jüngster Zeit hat man noch Beweise von altgermanischen Ansiedlungen in Varl angetroffen. 1992 wurden Überreste von germanischen Pfahlbauten aus der vorrömischen Eisenzeit, das war so um 300 vor Christus, zum Vorschein gebracht.
Heute ist in der Ortschaft Varl der Hauptsiedlungsbereich für idyllische Wohngebiete der Bereich um den Platz, auf dem der Glockenstuhl steht. Auf einer Fläche von rund 12 Quadratkilometern leben rund 1.700 Varler.
Die Gegend Varl war dafür bekannt, dass die Bodenverhältnisse recht unwirtschaftlich waren. Es gab bis ins 20. Jahrhundert hinein sehr viel Brachland, Moor, Sumpf und Heide. Die ›Südländer‹ des Kreises Lübbecke, an den fruchtbaren Hängen des Wiehengebirges beheimatet, nannten den Nordkreis etwas geringschätzig, aber nicht ganz zu Unrecht, ›die Poggenwelt‹. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde aus der ›Poggenwelt‹ und der Heide mit großer Mühe Kulturland geschaffen. Zum Glück gab es damals Menschen, die um die Besonderheit des Schnakenpohls wussten und die Gefahr erkannten, dass auf Dauer die Kultivierung dieser ursprünglichen Moor- und Heidefläche drohte. Es war vor allem der damalige Landrat des Kreises Lübbecke von Borries, der sich dafür einsetzte, das Gebiet unter Naturschutz zu stellen. Aber auch in Varl und Rahden fand der Gedanke Befürworter. Im Jahre 1936 wurde das Naturschutzgebiet Schnakenpohl geschaffen.
›De Wannwup tüt ümme‹ ist ein plattdeutsches Puppentheaterspiel für Kinder der plattdeutschen Puppenbühne Varl. Seit Anfang Dezember 2002 treffen sich fleißige Helfer/Innen einmal wöchentlich zur Arbeit an ihrem Projekt. Alles ist selbstgemacht von Bürgerinnen und Bürgern aus Varl und Varlheide. Die Plattdeutschen Rollen des Stückes sind selbst geschrieben, die Puppen von Hand gebaut und genäht, Bühnenbild und Requisiten selbst gestaltet.
Im Stück ›De Wannwup tüt ümme‹ geht es um einen Maulwurf, der sich mit Spaß und List mit einem unangenehmen Gartenbesitzer auseinandersetzt.
Neben vielen unterschiedlichen Vereinen hat Varl zwei Schützenvereine. Diese Vereine veranstalten jährlich ein Schützenfest in Varl und ein Schützenfest in Varlheide. Der Sportverein Union Varl organisiert das jährliche Dorffest auf dem Varler Sportplatz.