Ehrenamt in Rahden

Ein Ort der Erinnerung: Grabstätte für Sternenkinder

Aus einem sensiblen Hinweis einer Bestatterin entstand eine Idee, die nun Realität wird: Auf dem Friedhof Rahden ist eine neue Grabstätte für Sternenkinder eingerichtet worden.

Was sind Sternenkinder?

„Sternenkinder“ umfasst in der Alltagssprache sowohl Fehlgeburten (unter 500 Gramm) als auch Totgeburten (über 500 Gramm). Diese stillen Geburten stellen für Eltern eine immense Belastung dar. Bürgermeister Dr. Bert Honsel betont dazu: „In dieser schwierigen Zeit benötigen Eltern sowohl Trost als auch praktische Hilfe, um mit ihrer Trauer umgehen zu können.“

„Ziel ist es, betroffenen Familien in ihrer Trauer einen würdevollen Ort des Gedenkens zu bieten – ohne langfristige Verpflichtungen oder finanzielle Belastungen“, ergänzt Gleichstellungs- und Familienbeauftragte der Stadt Rahden, Heike Krüger.

In mehreren Austauschrunden mit Heike Krüger, Hebammen und der Pfarrerin im Johannes Wesling Klinikum, Frau Drucks, wurden Bedarf, Erfahrungen und Möglichkeiten ausgelotet. Die Fraueninitiative FaiR (Frauen aktiv in Rahden, ein Zusammenschluss aus Ratsfrauen, sachkundigen Bürgerinnen und interessierten Frauen) unterstützte das Anliegen ebenfalls mit großem Zuspruch und stellte das Projekt in ihren Fraktionen vor. Der Umwelt- und Klimaausschuss beschloss daraufhin die Umsetzung. Die Grabstätte ist seit Ende letzten Jahres fertiggestellt und kann nun genutzt werden. Der mit Sternen versehene Grabstein sowie die beschriftbaren Schiefersterne wurden gespendet – dafür bedankt sich die Stadt Rahden ausdrücklich.

 

Unterstützung in der schwersten Zeit

Die gesetzliche Friedhofspflicht stellt Eltern vor eine schwierige Entscheidung: Entweder eine konventionelle Beisetzung mit einer Mindestnutzungsdauer von 20 Jahren oder eine Sammelbestattung in Minden, die nur zwei- bis dreimal im Jahr stattfindet. Die neue Sternenkindergrabstätte in Rahden schafft nun eine würdevolle Alternative – ohne langfristige Bindung und kostenfrei für die betroffenen Familien.

Kooperation und Information

Auch umliegende Entbindungskliniken, Hebammen und Bestattungsunternehmen werden über die neue Möglichkeit informiert, damit möglichst vielen betroffenen Eltern der Zugang zu dieser besonderen Form der Trauerbegleitung ermöglicht wird.

Für Fragen und weitere Informationen steht die Familien- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rahden zur Verfügung:  h.krueger@rahden.de, 05771 / 7315.